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Deutsches Staatstheater Temeswar

Tournee des Deutschen Staatstheaters Temeswar nach Deutschland mit der Aufführung Menschen. Zu verkaufen, geschrieben und inszeniert von Carmen Lidia Vidu

29. April 2024

Das Deutsche Staatstheater Temeswar wird im Juni 2024 mit der Aufführung Menschen. Zu verkaufen, geschrieben und inszeniert von Carmen Lidia Vidu, auf internationale Tournee sein. So wird die Produktion des DSTT, die den Verkauf von Deutschen durch die Regierung des kommunistischen Rumäniens dokumentiert, eine Woche lang, vom 10. bis zum 16. Juni 2024, in Berlin und Karlsruhe zu sehen sein.

Die Tournee wird vom Rumänischen Kulturinstitut (RKI) Bukarest, im Rahmen des Förderprogramms für die im internationalen Rahmen abgewickelten kulturellen Projekte, CANTEMIR, finanziert. Drei Aufführungen finden in den Spielstätten des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe statt, undzwar am 10. und am 11. Juni, ab 19:30 Uhr, und im Heimathafen Neukölln in Berlin, am 14. Juni, ab 20:00 Uhr, statt.

Menschen. Zu verkaufen ist die zweite Inszenierung Carmen Lidia Vidu am Deutschen Staatstheater Temeswar. Wie bereits in Tagebuch Rumänien. Temeswar verbindet die Regisseurin auch diesmal Mittel des Theaters mit jenen des Films und der Fotografie.

Während die offizielle Propaganda vor den "Abgründen" der freien Welt warnte, fand in Rumänien der vermutlich größte Menschenhandel des 20. Jahrhunderts statt. Menschen. Zu verkaufen zeigt auf, wie das kommunistische Rumänien seine deutsche Minderheit - insbesondere in den Jahren von 1969 bis 1989 - der Bundesrepublik Deutschland verkaufte.

Im ersten vertraulichen Abkommen, das 1969 zwischen den beiden Ländern geschlossen wurde, wurde den Vertretern der Securitate, die im Auftrag des Diktators Nicolae Ceaușescu verhandelten, eine Belohnung für jeden Angehörigen der deutschen Minderheit versprochen, der das Land verlassen durfte. Bis Ende 1989 verließen rund 220.000 Deutsche das Land. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus folgte der Massenexodus fast aller noch in Rumänien lebenden Deutschstämmigen.

Die Rumäniendeutschen versuchten der Diktatur und einem Leben in Armut zu entkommen, sie träumten wie alle Bürger des Landes vom Leben in einem freien und ihnen freundlich gesinnten Staat. Die Aufführung schildert das Drama eines Exodus.


Cristina Rusiecki von der rumänischen Zeitschrift Cultura schrieb über diese Aufführung: »Schritt für Schritt entsteht in der Aufführung Menschen. Zu verkaufen ein starker emotionaler Sog, dem man sich nicht entziehen kann. Die Regisseurin Carmen Lidia Vidu setzt sich erneut mit grundlegenden Themen der menschlichen Existenz auseinander, darunter mit dem Mangel an Freiheit, der Entwürdigung der Menschen und mit der gewaltsamen Umwandlung einer Bevölkerung zur Ware. Es war notwendig, Menschen. Zu verkaufen in Temeswar auf die Bühne zu bringen, denn die Aufführung beleuchtet eine bisher kaum beachtete Frage und trägt zum Prestige des Deutschen Staatstheaters bei.«


Besetzung: Ioana Iacob, Oana Vidoni, Daniela Török, Alexandru Mihăescu, Harald Weisz, Robert Bogdanov-Schein


Videoauftritt: Heinz Günther Hüsch, Stelian Octavian Andronic, Johann Schaas, Germina Nagâț, Mădălin Hodor, Hanni Hüsch, Cornel Hüsch


Multimedia: Cristina Baciu (als Gast) • Kostüme und Bühnenassistenz: Ioana Popescu • Dramaturgie: Rudolf Herbert • Live-Kamera und Musik: Ovidiu Zimcea • Illustrationen: Gabriela Schindermann (als Gast) • Regieassistenz: Richard Hladik • Maske: Bojița Ilici • Inspizient: Costinel Stănescu.


Wir freuen uns auf Ihre Anwesenheit in Karlsruhe und in Berlin!


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